Steiermark 1122. Ein wildes ungezügeltes Land im Osten des Reichs verspricht einen verheißungsvollen Aufstieg. Kolonisten aus Bayern, Slaven und Magyaren drängen in die
Grenzmark. Als das Geschlecht der Traungauer die Marktgrafschaft übernimmt, kommt es zum Streit mit den alten edelfreien Adelssippen. Der junge ehrgeizige Markgraf Ottokar III. will
die Macht auf sich vereinen und ein stattliches Herrschaftszentrum auf dem Grätzer Schloßberg inmitten des Landes errichten. Doch dieser ist im Besitz des Edelfreien Bernhard
von Stübing aus dem Geschlecht der Aribonen. Um die noch junge Grätzer Burg und die aufstrebende Stadt an der Mur entflammt ein erbitterter Machtkampf zwischen den Adelshäusern aus dem
sich ein neues Herzogtum erheben wird.
Der nächste große historische Schloßbergroman ist im Kommen. Nach dem durchschlagenden Erfolg mit "1809-Die letzte Festung" hat sich der Grazer Historienautor Stefan Rothbart der
Entstehungsgeschichte der Grazer Schloßbergfestung angenommen und diese wird uns in die Steiermark des Mittelalters führen. Im Jahr 1122 mit der Machtübernahme der Traungauer beginnt die
Werdungsgeschichte des Herzogtums Steiermark. Es ist auch jene Zeit, wo sich Graz zum Zentrum des Landes entwickelt. Doch dem Aufstieg zur Herrschaftsresidenz geht eine blutige Adelsfehde
zwischen den Traungauern unter Ottokar III. und dem Sippe der Aribonen unter Bernhard von Stübing voraus, die eine Spur der Verwüstung durch die ganze Steiermark ziehen wird. Zahlreiche noch
heute existierende Burgruinen zeugen von den heftigen Gefechten der rivalisierenden Adelsgeschlechter um die Macht in der Steiermark. Bis 2022 müssen sich die Leserinnen und Leser noch
gedulden.
210 Jahre Grazer Schloßbergbelagerung - als Graz beinahe in Flammen aufging.
Am 13. Juni 2019 jährte sich die legendäre Belagerung des Grazer Schloßberges zum 210. Mal.
Anlässlich dieses Gedenktages fand ein historischer Abend in der geschichtsträchtigen Kulisse des Landeszeughauses in Graz statt.
Die Historiker Leopold Toifl und Ulrich Becker referierten zu den historischen Ereignissen und die beiden Grazer Stadtautoren Stefan Rothbart und Robert Preis lasen aus ihren historischen Romanen, die beide im Jahre 1809 zur Zeit der Belagerung spielten.
Bereits im Vorfeld berichteten diverse Medien über die Veranstaltung, wie etwa die Grazer Woche, oder die Kleine Zeitung.
"Geschichte muss von Zeit zu Zeit in Erinnerung gerufen werden und jede Generation muss sich erneut die Frage stellen, woran und weshalb man sich erinnern soll", so der Grazer Autor Stefan Rothbart.
Die Belagrung von 1809 durch französische Truppen hat der Autor akribisch in seinem Roman "1809 - Die letzte Festung" aufgearbeitete und einen spannenden Unterhaltungsroman abgeliefert.
"Heute sollte man nicht mehr primär an die militärischen Leistungen erinnern. Solche sind ohnehin immer sehr relativ", meint Rothbart. "Viel wichtiger sei es, das Ereignis an sich und seine Bedeutung für die Stadt und die Menschen zu untersuchen und für die Nachwelt präsent zu halten. Den Helden von damals, Major Hackher, sollte man vor allem wegen seines Verhandlungsgeschicks ehren, wodurch die Stadt Graz vor größeren Zerstörungen damals verschont blieb."
Die Jury des Twentysix-Verlages und Random House kürt jeden Monat besondere Veröffentlichungen zum Top Titel des Monats. Diesmal wird dem neuen Roman von Stefan Rothbart "Eine völlig verrückte Reise eines depressiven Restaurantkritikers" diese Ehre gemacht.
Das sagt die Jury
Dass er sein geschmackliches Nirvana ausgerechnet in der peruanischen Einöde finden würde, damit hat der bekannte Restaurantkritiker Edward Bonn nicht gerechnet. Bonn arbeitet für den
umfangreichsten Gourmetführer der Welt und als dann auch noch ein Filmproduzent auf die abstruse Idee kommt, genau diesen zu verfilmen, gerät eine Lawine aus kuriosen Ereignissen ins Rollen. Ein
wahrlich verrücktes Buch mit haarsträubenden Wendungen und herrlich schrägen Gestalten!
Mit seinem Erstlingsroman hat sich der junge Grazer Nachwuchsautor satirisch aber tiefgründig mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt. "Wahrscheinlichkeit des Krieges" wurde von histo-couch.de sogar zum Buch des Monats August 2014 gekürt.
Nach einem ebenso erfolgreichen und spannenden Ausflug in die Napoleonische Zeit mit "1809-Die letzte Festung", in der er die Wirren rund um die Belagerung der Stadt Graz im Jahre 1809 beschreibt, arbeitet Rothbart derzeit an einem Roman über die Zeit des Austrofaschismus. Der als Fortsetzung zu "Wahrscheinlichkeit des Krieges" geplante Roman behandelt die sozialen und politischen Umwälzungen nach dem Fall der Doppelmonarchie bis hin zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Im Interview verrät uns der junge Historiker warum ihn diese Zeit fasziniert und zugleich besorgt:
Dein neuer Roman versteht sich als Fortsetzung zu deinem Erstlingswerk über Ersten Weltkrieg und dem Fall der Monarchie. Während viele historische Romane den großen Krieg zum Thema haben, gibt es bis heute kaum Literatur über die Zeit der Ersten Republik. Was war dein Beweggrund einen Roman über den Austrofaschismus zu schreiben?
Rothbart: Wie auch bei "Wahrscheinlichkeit des Krieges" haben mich auch hier die sozioökonomischen Verhältnisse nach dem Zerfall der Monarchie gereizt. Die Umwälzungen, die
Wirtschaftskrisen und die politischen Polaritäten nach dem Krieg bildeten in den 20er und 30er Jahren das Milieu heraus, welches die wesentliche Grundlage für das Emporkommen des
Nationalsozialismus war. Ich wollte diese schleichende Transformation und zunehmende Radikalisierung untersuchen und in einem Roman zum Thema machen, weil ich in den Krisen der 20er und 30er
Jahre unheilvolle Gleichnisse mit der heutigen Zeit sehe und ich es brandaktuell finde, dass wir uns mit dieser verhängnisvollen Zeit näher beschäftigen, über die wir im Grunde immer noch recht
wenig wissen. Für mich stand die Frage im Vordergrund, was mit einer Gesellschaft passieren muss, sodass am Ende alle einem Fanatiker wie Adolf Hitler zujubeln. Welche Prozesse und Umstände
führten dazu, dass sich diese Ideologie letztendlich so breitenwirksam durchgesetzt hat? Wir blicken in der Geschichtsschreibung immer viel zu sehr auf das Endergebnis und nicht auf die Prozesse,
die dem vorangingen.
Worum wird es in deinem neuen Roman gehen?
Rothbart: Die Hauptfigur ist wieder jener namenlose Geschichtsprofessor aus dem ersten Teil, der erneut von den Wirren der sozialen und politischen Verhältnisse mitgerissen
wird und durch skurrile Zufälle zerst bei den Sozialdemokraten landet, durch Intrigen zwischen den politischen Fronten hin und her gerissen wird und schließlich zum Berater von Dollfuß und
Schuschnigg aufsteigt. Dabei erlebt er nicht nur die Kämpfe im österreichischen Bürgerkrieg mit, sondern ist auch Augenzeuge des Attentats auf Kanzler Dollfuß und gerät als geheimer Vermittler
der Bundesregierung ins Visier von Nationalsozialisten und italienischen Faschisten. Bis ihn schließlich der "Anschluss" in die Flucht zwingt.
Wird es wieder Begegnungen mit historischen Persönlichkeiten geben?
Rothbart: Es werden wieder zahlreiche historische Personen eine zentrale Rolle spielen. Dollfuß, Schuschnigg, Mussoline und auch Adolf Hitler.
Aber viel mehr lebt der Roman auch von den vielen kleinen Alltagsgeschichten aus dem Arbeitermilieu und der Wiener Kaffeehausszene. Mir war wichtig die Gegensätze der Zeit zu thematisieren.
In "Wahrscheinlichkeit des Krieges" hast du einige Personen wie den Kaiser Franz-Josef sehr karikiert dargestellt. Wird dies auch in deinem neuen Buch ein wesentliches Stilelement
sein?
Rothbart: ja, weil über die Satire der Wahnsinn und die Abartigkeit der Zeit für den Leser viel deutlicher zur Schau gestellt wird. Man muss sich nur "Die letzten Tage der
Menschheit" von Karl Kraus hernehmen, um zu erkennen, wie entlarvend die Satire sein kann.
Gibt es schon einen Veröffentlichungstermin?
Rothbart: Das Buch wird zusammen mit der Neuauflage von "Wahrscheinlichkeit des Krieges" 2018 erscheinen. Aber momentan laufen noch die Verlagsverhandlungen.